Freitag, 21. September 2007
Alltag und was man dagegen tun kann
Ich bin nun wohl schon an dem Punkt an gelangt, an dem ich nur noch über die Wochenendereignisse schreibe, da der Rest der Woche schon zu stinknormalem Alltag mutiert ist. Den größten Teil meiner Zeit verbringe ich doch in der Uni oder Bibliothek mit Lesen. Es ist also nicht viel anders als zu Hause, weshalb ich mich dazu entschlossen habe, einen Kurs zu kicken und nur noch Statistik zu machen. Schließlich bin ich nicht den ganzen Weg bis nach Trondheim gereist, um die ganze Zeit in der Bibliothek zu sitzen und Sachen zu lesen, die ich lesen muss. Vielmehr ging es mir doch darum, endlich mal aus diesem ganzen Alltagsstress rauszukommen und Bücher zu lesen, die ich lesen will, und herauszubekommen, was ich mit meinem Leben anfangen will. Durch diesen einen Kurs sah ich mich darin doch ziemlich eingeschränkt, da wir so unglaublich viel machen mussten. Ich konzentriere mich nun also ganz auf Statistik und mein Leben!

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Sonntag, 16. September 2007
Ein Wochenende in Trondheim
Endlich hatte ich mal wieder ein Wochenende in Trondheim! Ohne das ohne krank zu sein. Da habe ich mir gleich mal am Samstag ein Snowboard gekauft, damit ich gleich beim ersten Schnee losdüsen kann. Na ja, mir fehlen noch Schuhe und meine Wintersachen, die mir aber hoffentlich noch jemand hochbringt.
Und dann hatte ich am Samstag mein erstes "vorspiel"! So nennen die Norweger das "Vorglühen" vor dem Ausgehen. Aber eigentlich war es kein "vorspiel", da wir nicht ausgegangen sind, sondern nur ne ganz normale Party. Es war die Party von Anna und sie fand also im größten Holzhaus der Welt statt! Ganz oben natürlich! Die Party an sich war halt ne Party ohne sonderliche Zwischenfälle. Ich habe einen netten Schweden namens Frej kennengelernt, mit dem ich mich den ganzen Abend unterhalten habe. Er hat mir dann noch die Punkkneipe Trondheims gezeigt: Café 3B.
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass man in Norwegen nirgends drinnen rauchen darf? Auch nicht im 3B... Also nicht wirklich Punk... Aber ganz witzig, vielleicht gehe ich da nochmal hin...

Den Sonntag habe ich nur mit einem Spaziergang durch den nahegelegenden Wald verbracht, in der Hoffnung, ein paar Blaubeeren zu finden, aber leider ohne Erfolg.

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Samstag, 15. September 2007
Geschichten aus dem Alltag
Zur Abwechslung auch mal wieder was aus meinem Alltagsleben in Trondheim.

Am Mittwoch hat nämlich endlich mein Snowboardkurs begonnen! Die Vorbereitung für den Winter also! Heute stand Krafttraining auf dem Programm und ab nächste Woche gibt es auch Trampolinspringen, um sein Koordination in der Luft zu trainieren.

Donnerstags werde ich jetzt immer zu einem norwegischen Konversationsabend gehen, wenn ich schon keinen Platz im "richtigen" Norwegischkurs bekommen habe. Heute war ich zum ersten Mal da. Wir waren zu sechst (wovon die Hälfte deutsch war) und reden norwegisch. Eine echte Norwegerin hilft uns dabei und wir können sie Löcher in den Bauch fragen...

Und freitags gibt es auch eine Konversationsunterrichtsstunde. Heute waren wir nur zu zweit und die andere Person konnte nicht wirklich gut sprechen, so dass es ein bisschen anstrengend war.
Heute habe ich auch noch für meine Mitbewohner so richtig deutsch gekocht! Es gab Kartoffeln mit Weißkohl und angeblich hat es allen gemundet...

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Montag, 10. September 2007
Natur pur!
So, es ist geschehen! Ich war auf meiner ersten Hüttentour! Der Sportverband der Uni hat rund um Trondheim ganz viele kleine oder größere Hütten, wo man sich einmieten kann, und Kevin (der englischsprechende Deutsche) und ich hatten seit einiger Zeit geplant, auf eben so eine Hütte zu fahren. Wir wollten nicht mit so vielen Leuten fahren, aber auch nicht unbedingt nur zu zweit, aber irgendwie haben wir nicht mehr Leute gefunden und waren deshalb nur zu zweit, was aber sehr gut war!

Am Freitag Mittag haben wir uns also mit vollgestopftem Rucksack auf den Weg gemacht. Zunächst eine zweistündige Busfahrt Richtung Südwesten in das Gebiet Trollheim. In Bolme sollten wir aussteigen. Das war schon mal sehr abenteuerlich überhaupt die richtige Haltstelle zu finden. Ich habe den Busfahrer zwei Mal gefragt, ob wir schon in Bolme waren und beim zweiten Mal sagte er, dass dies Bolme sei und fragte dann, ob ich etwa nach Bolme will... Hmmm, na ja, warum sollte ich das wohl sonst fragen... Er ließ uns also mitten auf der Straße raus und wir kämpften uns im Regen den Berg zur Hütte hoch. Diese zu finden war auch nicht gerade einfach. Die Wegbeschreibung, die wir hatten, war sehr wage und sagte immer was von leicht links und dann rechts, statt in Himmelsrichtungen. Wir haben ewig gesucht und nichts gefunden. Ich war inzwischen durchgeweicht und der Rucksack wurde auch nicht leichter. Wir beschlossen noch an einer Stelle zu suchen (westlich des großen Moores) und dann umzukehren, wenn wir sie nicht finden, da es bald dunkel werden würde. Und da war sie! Rindalsløa!Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie froh wir waren! Hier zwei Bilder zum Beweis (dank Kevin sind hier jetzt mal "echte Fotos", meine analogen werde ich dann irgendwann später hinzufügen):




(Das ist übrigens Kevin.)

Und hier noch ein Bild der ganzen Hütte:



Wir machten erst mal Feuer und Licht in der Hütte und aßen genüsslich Abendbrot.

Nachdem wir am Samstag lange geschlafen hatten machten wir einige Spaziergänge. Es regnete noch immer (oder schon wieder, das weiß man hier nie so genau). Überall war nur Moor und kleine Bächlein und Seen. Manchmal auch größere:



Und überall wuchsen Blaubeeren, die nicht gerade klein waren:



Wir pflückten natürlich einige und aßen sie später zu Waffeln!



Es gab in der Hütte nämlich ein Waffeleisen für Campingkocher aus reinem Gusseisen. Hat nach einigen Startschwierigkeiten auch sehr gut funktioniert! (Waffelteig kann man übrigens auch nur mit Mehl und Milch herstellen...)

Wir machten noch einen kleinen Ausflug zum nahegelegenen Wasserfall, den wir am Sonntag aber nochmal besuchten, da Kevin beim ersten Mal seine Kamera nicht mit hatte. Auf dem Rückweg entdeckten wir sogar eine Quelle! Das war vielleicht komisch! Da kam einfach Wasser aus dem Boden raus!

Nachdem wir am Sonntag wieder lange geschlafen hatten und die restlichen Waffeln mit Blaubeeren gefrühstückt hatten, mussten wir uns ertsmal an die häusliche Arbeit machen und Holz sägen und hacken!





Wir sind dann also zum besagten Wasserfall, der natürlich zu einem Fluss führte, welcher ziemlich steil unten lag. Aber mutig wie wir waren, kletterten wir teilweise felsige Abhänge hinab:



um dann auf den Steinen des Flusses rumzutoben:



Kevin wollte einmal so mutig sein, und sich eine Felsenwand langhangeln:



was aber mit einem Absturz in den "reißenden Strom" endete und er knietief im Wasser stand.

Hier übrigens noch ein Bild vom Wasserfall, den man nur schwer richtig sehen konnte, da er sich sehr durch den Wald windet.

*
(Ja, es schien auch kuzzeitig mal die Sonne!)

Anschließend hieß es dann schnell Sachen packen und aufräumen und ab hinunter ins Tal zur Bushaltestelle Richtung Zivilisation...

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Sonntag, 2. September 2007
Ein krankes Wochenende
Nach 5wöchigem Aufenthalt im Norden bin ich nun das erste Mal krank. Die Temperaturen sind ja auch alles andere als sommerlich. Es wurde sogar schon einstellige Werte erreicht! Und es vergeht kaum ein Tag, an dem es nicht regnet.
So ziemlich zum ersten Mal im meinem Leben bin auch wirklich fast die ganze Zeit im Bett geblieben und habe Dinge gemacht, zu denen ich zu Hause, also in Berlin, nie gekommen bin, nämlich einfach mal ein Hörbuch hören, basteln und lesen. Hier hatte ich endlich mal Zeit zum krank sein.
Außerdem habe ich alle möglichen Hausmittelchen ausprobiert, um wieder gesund zu werden: Von Obst und Gemüse über Kräuterheilkunde und Homöopathie bis zu traditioneller chinesischer Medizin. Und was soll ich sagen, nach nur 2 Tagen war ich schon wieder auf dem Wege der Besserung und die Erkältung konnte gar nicht richtig ausbrechen.

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Freitag, 31. August 2007
Norwegens Beitrag zum Klimaschutz: Pappbecher
Ich habe mich mal wieder zu einer politischen Diskussionsveranstaltung gewagt, mit dem Titel: "Våkn opp din slask - Hva skal DU gjøre for å redde planeten?" Es ging darum, was wir zum Klimaschutz beitragen können. Leider habe ich nicht viel verstanden. Die bösen Bs habe ich jedoch verstanden: Bil (Auto), Biff (Beaf), Bolig (Wohnung), Boeing (Boeing). Ich glaube, da war noch ein böses B, aber das fällt mir nicht mehr ein. Das sind also die großen CO2-Sünder unseres täglichen Lebens.
Es gab dann eine Pause (das scheint typisch norwegisch zu sein, nach ca. 1 Stunde eine Pause zu machen) mit Kaffee und Kuchen. Und dann waren sie doch wieder, die guten alten Papp- und Plaste-Becher! Ich hatte sie schon fast vermisst! Das sie nun ausgerechnet auf dieser Veranstaltung wiedertreffen würde, hätte ich wirklich nicht gedacht... Ihr könnt euch vorstellen, dass ich ziemlich enttäuscht war. Was ist denn das bitteschön für eine Heuchelei! Anderen zu sagen, was sie machen sollen, um die CO2-Emissionen zu reduzieren und selber Ressourcen verschwenden, indem man Kaffee aus Pappbechern trinkt! Leider, leider habe ich mich jedoch nicht getraut, in der Diskussion etwas zu sagen. Wenn ich mehr verstanden hätte, hätte ich er vielleicht gemacht, aber es waren auch ganz schön viele Leute da... Ich hab mich jedenfalls ziemlich geärgert und werde zumindestens eine e-mail an die Veranstalter schreiben...

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Donnerstag, 30. August 2007
Zusammenfinden im Samfundet?
Wusstet ihr eigentlich, dass man für freiwillige Arbeiten zu einem Einstellungsgespräch muss? Nein? Ich auch nicht. Bisher... Hier scheint es das normalste auf der Welt zu sein... Ich habe ja bereits von der UKA berichtet, an der ich mich auch beteiligen wollte. Jedenfalls hatte ich mich für eine Stelle als Konzertmitarbeiterin beworben und war für heute zum Interview geladen. Ich hatte das erst ganz kurzfristig erfahren, als ich meine e-mails checkte, nur dummerweise wurde mir keine Ortsangabe genannt. Ich war jedoch überzeugt, dass dies im Samfundet sein müsse, da die Konserte, bei denen ich helfen würde, auch dort stattfinden würden und das Samfundet sowieso das meiste der UKA organisiert, bzw. die Studenten dort. Es konnte mir dort jedoch niemand weiterhelfen. Es hingen tausend Zettel mit Interviews aus, aber keiner für mich. Also bin ich wieder nach Hause, wo schon eine nächste e-mail mit einer Raumangabe (keine Ortsangabe) auf mich wartete. Ich hab mich also wieder auf mein Fahrrad geschenkt und bin nach Gløshaugen gefahren und da war es dann auch. Zwei Studentinnen sollten mich interviewen, Ich hatte die Wahl zwischen Englisch und Norwegisch, entschied mich jedoch für langsames Norwegisch. Das habe ich auch eigentlich ganz gut verstanden. Nur was ich verstand, war doch nicht so ganz, was ich mir vorgestellt hatte. Bei den Konzerten handelt es sich nämlich nicht um Konzerte von richtigen Bands sondern Chors und Orchestern... Dementsprechend was ich auch wenig motiviert auf die abschließende Frage zu antworten, warum sie denn gerade mich für diesen Job auswählen sollten (abgesehen davon, dass ich solche fragen eh hasse, wo man sagen soll, wie toll man ist). Ich will an dieser Stelle noch einmal wiederholen, dass es sich um freiwillige Arbeit handelt... Ich wusste einfach nicht, was ich auf diese Frage antworten sollte. Na ja, das wird dann wohl nix, aber eigentlich auch nicht schlimm.
Zu Hause habe ich mich dann noch etwas mehr mit Samfundet beschäftigt und mich gleich für den nächsten freiwilligen Job beworben, als Barfrau...

Vielleicht sollte ich kurz was zum Samfundet erzählen. Also, das ist ein großes roten Haus mitten in Trondheim, in dem die Haupt-außeruniversitären-Studentenaktivitäten stattfinden, also hauptsächlich Partys und Konzerte. Es gibt da auch verschiedenste Gruppen, z.B. Film, Orchester oder Chor und es finden Diskussionsveranstaltungen statt. Jedenfalls ist dies ein guter Ort zum Ins-Studentenleben-Tauchen und Norweger kennenzulernen. Hier mal ein Bild:



Ich weiß noch nicht so richtig, was ich von der Samfundet halten soll. Auf der einen Seite ist es cool, weil alles nur von Studierenden organisiert wird, aber andererseits scheint es schon sehr hierarchsich strukturiert zu sein. Na und mein Interview beweist ja auch, dass es irgendwelche Leute gibt, die entscheiden, wer wo mitmachen kann...

Abends gab's noch Essen und Film ("Blackbox BRD", sowas findet man hier in der Bibliothek) mit Kevin.

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Dienstag, 28. August 2007
Matrizen sind doof
So, es ist vollbracht, der nächste Kurs ist rausgeflogen aus meinem Stundenplan! Nach dem Kurs mit dem Hydro-Menschen nun also dieser Kurs zu Life Circle Assessment (LCA) aus dem Industrial Ecology Programm. Wie es dazu kam? Ich saß heute in dem Kurs und uns sollten die Basic Mathematics gaaanz langsam erklärt werden... Na ja, nicht langsam genug für mich. Es ging nämlich um Vektoren und Matrizen und davon habe ich beim besten Willen keine Ahnung! Ich bin mir nicht sicher, ob ich das überhaupt jemals in der Schule hatte. Jedenfalls ist es mir lange nicht mehr passiert, dass ich in einer Vorlesung saß und überhaupt nicht nachvollziehen konntem, was der Dozent da an die Tafel schreibt. Es hat einfach keinen Sinn gemacht! Nun ja, ich hatte eh immernoch zu viele Kurse. Und so werde ich zu einer DiMi-Studentin...

Anschließend bin ich noch aus bürokratischen Gründen ins Internasjonalt Huset, weil ich einige Unterschriften brauchte. Da sprach mich dann jemand auf English mit einem sehr deutschen Akzent an, was ich studierte. Wie der Zufall es wollte, studierte er auch Soziologie... Wir redeten weiter Englisch. Nachdem ich ihn gefragt hatte, wo aus Deutschland er denn herkomme (urspr. Freiberg bei Dresden, nun Aachen), fragte er mich, wo ich herkomme. Ich habe kurz überlegt, ob ich etwas anderes sagen sollte, sagte aber doch Deutschland. Er war sehr überrascht und hat es offensichtlich nicht an meinem Akzent gemerkt :) Dennoch redeten wir weiter Englisch, denn "I could have stayed in Germany if I wanted to speak German" (Zitat Kevin, so heißt er übrigens). Vernünftige Einstellung!
Wegen ihm bin ich heute Abend sogar mal in den HK 24 gegangen, das ist der Basement der International Student Union (ISU), wo dementsprechende viele Deutsche, ähhh internationale Studenten hingehen... (HK steht für Herman kragsvei und wie ihr an der Nummer erkennen könnt, ist das gleich nebenan von meinem Haus).

Oh, ich hab jetzt übrigens endlich wasserfeste Kleidung, so dass ich mich nun voll und ganz dem stetig unentschlossenen norwegischen Wetter aussetzen kann...

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Montag, 27. August 2007
Helga (dt. das Wochenende)
Das Wochenende war nach einem mehr oder weniger einsamen Freitagabend, an dem ich nicht so richtig, was ich machen sollte, dann doch noch ganz gut.

Der Samsatg war ziemlich entspannt. Wir haben nur etwas geputzt und ich war endlich Himbeeren pflücken! Die wachsen hier nämlich immernoch und zwar so ziemlich überall, wo etwas Natur ist.
Abends war ich sogar verabredet, mit Piotr zum Film gucken. Wollten uns eigentlich in die norwegische Filmkultur einsehen und "Kitchen Stories" gucken, nur leider war meine DVD-Hülle leer und es ist dann auf "A Life Aquatic" hinausgelaufen. Ich glaube Piotr kann mit dem Wes-Anderson-Humor nicht so viel anfangen...

Am Sonntag habe ich mir dann mein Fahrrad geschnappt und bin ans andere Ende der Stadt in die Bymarka gefahren. Eigentlich war das für gestern mit Piotr geplant gewesen, aber das Wetter spielte nicht mit. Heute spielte es mit, aber Piotr nicht, also fuhr ich allein los. Dort war ich in einem Wald, wo es nur von Blaubeersträuchern wimmelte, jedoch konnte ich keine Blaubeeren entdecken. Ich wollte eh noch etwas weiter reinfahren (bzw. schieben, da es mal wieder sehr bergig war) und hab dann an einem schönen Fleckchen Rast gemacht und da waren dann plötzlich ganz viele Blaubeeren und ich habe fleißig geflückt.

Als ich nach Hause kam, war meine WG komplett. Der letzte noch fehlende Mitbewohner ist heute zurückgekommen, nachdem bereits am Freitag die andere Mitbewohnerin wiederkam. Ich wohne jetzt also mit einem Ghanesen (Johnsan), einem Italiener (Stefano) und einer Indoneserin (Dini) zusammen. Zur Zeit wohnt auch noch die Deutsch-Peruanerin (Karen) hier, die vorher in Stafanos Zimmer gewohnt hat. Es sind also fast alle Kontinente vertreten...
Ach ja, und die Mitbewohner scheinen auch alle sehr nett!

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Freitag, 24. August 2007
UKA meets Trampe
Hmm, der heutige Tag war irgendwie nicht so toll. Erst war ich bei einer Übung zu einer Veranstalung vom Industrial Ecology Programm, wo aber das Computer-Programm nicht funktionierte (scheiß Windows...) und wir früher gehen konnten. Eigentlich ja gar nicht so schlecht, aber ich musste bis um 14 Uhr warten, weil ich da zu einer Infoveranstaltung für die UKA wollte. Die UKA (dt. die Woche) findet alle 2 Jahre statt und ist ein ca. 3 Wochen andauerndes riesiges Kulturfestival in Trondheim, organisiert von Studierenden. Die suchen jedenfalls viele helfenden Hände und da wollte ich gerne mithelfen, da dies ja auch eine gut Gelegenheit ist, um Norweger zu treffen. Ich musste jedenfalls viel Zeit killen und war gar nicht gut drauf, weil das hier irgendwie nicht so toll ist, wie ich mir das vorgestellt hatte und weil ich auch niemanden so richtig hier habe.
Die UKA-Infoveranstaltung hätte ich mir auch sparen können, da ich das meiste schon wusste (abgesehen davon, dass ich nicht viel verstanden habe). Später sollte noch ein Treffen für potenzielle Musiker für die UKA sein. Ich hatte zumindest einen Aushang gesehen, dass u.a. Bassisten gesucht werden. Da bin ich dann auch hingefahren, aber da war niemand, der einem empfangen hat, nur lauter Leute mit Streichinstrumenten. Die haben dann wohl eher Kontrabassisten gesucht. War also wieder wenig erfolgreich.
Ich wollte dann nicht gleich nach Hause und bin noch etwas mit dem Fahrrad rumgefahren und letztendlich am Fahhradlift Trampe gelandet. Da hatte jemand ne Liftkarte und mich gefragt, ob ich hochfahren will. Da hab ich natürlich nicht nein gesagt, aber selbst nach 4 Anläufen habe ich es nicht geschsafft, oben anzukommen. Es hat mir immer wieder das Bein nach vorne weggezogen. Man muss scheinbar echt sein ganzes Gewicht nach vorne verlagern und sein Bein gestreckt halten. Na ja, ich hab ja noch ein bisschen Zeit, das zu lernen... Immerhin hatte sich dadurch meine Laune wieder etwas gebessert.

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Donnerstag, 23. August 2007
Uffa to go
Heute habe ich mir mal eine norwegsiche Vorlesung angetan. Ist eine Erstsemesterveranstaltung und dementsprechend Grundstoff. Der Dozent war Franzose und war somit wahrscheinlich leichter zu verstehen als ein Norweger. Ich glaube zumindest einiges verstanden zu haben. Mal sehen, ob ich da noch mal hingehe, schließlich ist das 8 Uhr morgens und wirklich sehr Basic.

Ich hatte heute auch sehr Bewegungsdrang und die Sportkurse, an denen ich teilnehmen will, beginnen erst Anfang September, so dass ich mich heute einfachmal zum Joggen rausbegeben habe. Das musste einfach sein. Ich hab mir vorher auf der Karte angesehen, wie ich laufen wollte (ich wollte einen Kreis durch den Wald laufen, sah auf der Karte ganz einfach aus), aber leider hat es nicht so geklappte, wie ich wollte. Ich bin einfach nicht mehr da angekommen, wo ich losgelaufen bin. Ich hab mich dann nach dem Weg zurück durchgefragt und aus einer geplanten halben Stunde Joggen wurde eine Stunde...

Danach war ich mit Sofie verabredet, die mir das hiesige Ungdomshuset Uffa zeigen wollte. Da ist immer mittwochs Treffen. Na ja, leider habe ich so gut wie gar nichts verstanden. Sofie hat mir zwar ein bisschen was erzählt, aber schon krass, wie die sprechen. Es gab am Ende einen kleinen Streit um Alkohol, um man den nicht generell bei den Treffen verbieten sollte, weil einige echt zu waren. Vielleicht eine Überlegung wert...

Danach war ich sehr erschöpft von dem ganzen Norwegisch und auch etwas niedergeschlagen, weil ich nicht so viel verstanden habe und auch Sofie nicht immer nerven will. Ich war auch sehr kaputt vom Joggen und bin nur noch nach Hause und früh ins Bett gefallen.

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Dienstag, 21. August 2007
Unistart
So Kinder, der Spaß ist vorbei, nach 3wöchigem Intensivsprachkurs, ging gestern die Uni wieder los! Wozu braucht man denn auch Urlaub...
Na ja, so stressig ist es noch nicht. Guck mir diese Woche ein paar Kurse für Soziologie und Technischen Umweltschutz an und werde mich dann entscheiden. Ein Kurs beginnt auch erst übernächste Woche...

Ein Story muss ich euch aber erzählen, die mich innerlich so zum Kochen gebracht hat...
Ich war bei einer Veranstaltung vom Industrial Ecology Programm und da hat einer von Hydro, einem großen norwegischen Energiekonzern, einen Vortrag über erneuerbare Energien gehalten und dabei doch tatsächlich was von CO2-Lagerung unterm Meer erzählt! Ich glaube, das wird hier tatsächlich schon praktiziert! Ich hab ihn dann gefragt, ob sie denn auch nach den Folgen forschen und ob es sicher ist, worauf er natürlich antwortete, dass es sicher ist. Was soll er auch anderes sagen. Ich hab mich wirklich sehr geärgert, dass so jemand ohne jegliche Diskussion hinterher in der Uni reden durfte! Das fand ich wirklich ungeheurlich. Ich hab das auch meinen Kommilitonen gegenüber geäußert, aber der eine meinte nur, dass er es gut findet, wenn jemand aus der "Praxis" in die Uni kommt, weil man dann ja sehen könnte, wo man später mal arbeiten kann. Falls ihr euch fragt, was denn an der CO2-Lagerung unter dem Meer so schlimm ist, zeige ich euch da auch gerne noch mal meine Standpunkt auf: 1. Soll das CO2 für immer da unten bleiben und man kann keine Forschung bzw. Test durchführen, die für eine so lange Zeit ausgelegt sind (ähnlich wie mit der Lagerung von radioaktivem Abfall). Und 2. regt das doch überhaupt nicht zur Einsparung von CO2-Emission an! Wenn wir erst einmal eine Lösung für Lagerung des ganzen CO2 haben, dann brauchen wir das ja auch nicht mehr einzusparen. Na ja, aber was soll man auch anderes von einem Energiekonzern erwarten, schließlich wollen die ja weiterhin viel Strom verkaufen und haben kein Interesse an Energiesparen...

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Montag, 20. August 2007
Antisocial Activity: Nidarosdom
Heute nicht nur eine "unsocial" sondern gar eine "antisocial" Activity (natürlich auch wieder nicht aus einer strengsoziologischen Betrachtungsweise): Ich bin nämlich ganz allein losgezogen. Anna, die ich gestern kennenlernte, arbeitet nämlich im Nidarosdom und erzählte mir, dass heute die letzte Möglichkeit wäre, auf den Turm zu fahren und wenn ich sage, dass ich zu ihr will, komme ich sogar umsonst rein. Das hat auch alles sehr cool geklappt und ich bin die schmale Wendeltreppe bis nach oden gegangen und hatte einen herrlichen Blick über Trondheim. Ausnahmsweise war auch mal wieder Sonnenschein, ich glaube sogar beständig, was für hier ober sehr untypisch ist. Eigentlich kann man nie ohne Regenjacke oder Schirm aus dem Haus gehen. Es ist also doch noch nicht Schluss mit Sightseeing. (Na ja, das war ja auch letztens etwas übertrieben von mir.)
Abgesehen von der Turmbesteigung habe ich noch eine Führung im Dom mitgemacht und auch wieder die Bob-Dylan-Story gehört. Sie ist war! Tatsächlich hat ein Engel das Gesicht Bob Dylans. Der Künstler, der damals mitrestauriert hat, war wohl gegen den Vietnamkrieg und da Bob Dylan ein Künstler der Anti-Vietnamkriegs-Bewegung war, hat er ihm zu Ehren diesen Engel gestaltet. Bob Dylan war wohl auch vor einigen Jahren da und hat sich den Engel aungeschaut und soll gesagt haben: "Hach, wenn ich doch nur immernoch so aussehen würde..."

Danach bin ich endlich mal richtig Beerenpflücken gefahren, nachdem ich ja vorher nie dazu gekommen bin und mich Piotr öfter versetzt hat. Moholt liegt ja ziemlich in Stadtrandnähe und daher sind es nur 10 Minuten mit dem Fahrrad und man ist in der Natur, sprich im Wald. Dort habe ich mich über die Blaubeeren hergemacht.

Später habe ich Piotr zum Abendessen eingeladen, so dass ich nicht allein war.

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Sonntag, 19. August 2007
"schwarzes" Trondheim - Praxis und andere Aktivitäten
Nach 3wöchigem Intensivsprachkurs im Level 2 war heute Examenstag. Die Norwegisch-Prüfung war sehr einfach, eine Aufgabe war fast genauso wie eine Aufgabe, die wir tags zuvor besprochen hatten. Also bestanden habe ich auf jeden Fall, fragt's sich nur mit welcher Note. Das Ergebnis dürfte ich Anfang nächster Woche erfahren.

Danach stand aber der interessantere Teil des Tages an: Ich war mit Sofie in Svartlamon verabredet. Wir trafen und an einem Café namens Ramp, dass auch ökolgische und fair gehandelte Produkte hatte. Ich habe versucht mich auf Norwegisch mit ihr zu unterhalten, aber natürlich konnte ich nicht alles verstehen, aber doch einiges. Es kamen dann noch 2 andere deutsche Mädels, die Sofie kannte und schon einige Zeit in Svartlamon leben. Nachdem mich die 3 etwas rumgeführt haben, lud mich die eine Deutsche, Anna, noch zu sich nach Hause ein. Sie wohnt ganz oben in dem höchsten, nur aus Holz gebauten Haus der Welt. Man kann hier ihr Fenster sehen, es ist das ganz oben:



Sie wohnt mit 4 anderen Leuten zusammen, aber zieht demnächst aus. Wir haben schon daran gedacht, ob ich da einziehen könnte, aber die Leute suchen einen Jungen und mit denen will ich auch nicht zusammen wohnen wollen. Auf den ersten Blick waren sie nicht sonderlich politisch eingestellt sondern eher so "Party-People". Sie haben z.B. heute bis um 10 Uhr morgens Nachspiel gemacht, so nennt man das Trinken, nachdem man aus war. Ich glaube, das ist nichts für mich. Auch teilen sie das Essen nicht und essen auch nicht zusammen, trotzdem nennen sie das dann Kollektiv. Es ist eigentlich wie ne normale WG. Ich will doch aber ein richtiges Kollektiv! Auch ihr Zimmer war super klein, vielleicht 2x2 Meter, immerhin mit Hochbett. Die Wohnküche war hingegen sehr groß und in 2 Bereich unterteilt. Ich habe Anna noch ziemliche Löcher in den Bauch gefragt, vor allem wollte ich aber wissen, ob die Svartlamoner allgemein politisch sind und ob es auch richtige Kollektive gibt. Wie mir auch Sofie schon berichtete, sind die Leute da sehr verschieden, einige politisch, einige nicht so politisch. Ich denke auch, dass da viel wohnen, weil es relativ preiswert ist, jedoch nicht preiswerter als hier in Moholt, zumindest nicht da, wo Anna wohnt. Früher war es auf jeden Fall politischer. Wenn es drauf ankommt, d.h. wenn ihre Wohnungen bedroht sind oder in Kopenhagen was mit dem "Ungdomhuset" los ist, tauen sei auf und demonstrieren/protestieren. Dennoch war ich ein wenig enttäuscht, weil ich mir das halt viel, viel politischer vorgestellt habe. Trotzdem möchte ich da glaube ich gerne hinziehen. Da bin ich auf jeden Fall eher in poltischem Milieu als hier. Es gibt auch einen kleinen Garten, um den sich nur niemand kümmert. Das schreit doch geradezu nach mir!

Abends war noch Abschlusstreffen mit allen Sprachkursteilnehmern in einer "Konditorei", was aber eher ein Pub war und relativ ereignislos verlief. Aber nur relativ. Ziemlich spät am Abend kam ein Chinese zu mir und sagte, dass er mich versteht. Ich wusste erst gar nicht so richtig was los war, aber wie sich rausstellte, bin ich ihm wohl bei den Social Activities aufgefallen, weil ich mich nicht so sehr intergriert habe und ruhiger und zurückhaltender als die anderen war. Das fand er wohl sehr untypisch für Europäer und war sehr positv überrascht.
Das war schon sehr krass, nach all meinen mehr oder weniger erfolglosen Integrationsversuchen und nicht so richtig dabei wohlfühlend, plötzlich jemanden zu treffen, der sagt, dass er mich versteht...

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